Rückblick Wintertraining 2023/24

Die Wintertrainingssaison ist vorbei und somit ein guter Zeitpunkt erreicht um  zurück zu schauen. Unser Wintertraining gliedert sich primär in zwei Bereiche: Leistungs- und Breitensport. Die Grenze dazwischen ist sicherlich fließend und je nach eigenem Standpunkt, Alter, Trainingsstand, Anspruch, Zielsetzung, sportphysiologischem Wissen, Gesundheit und vieler anderer Faktoren höchst unterschiedlich zu verorten und das ist auch gut so.

Sowohl auf dem Rhein (Breitensport), als auch im Hafen (Leistungssport), wurde fast den ganzen Winter durch gerudert. Erst wenn die Hochwassermarke  II erreicht wurde oder das Wasser auf den Pritschen fror wurde eine kurze Rudersperre verhängt ansonsten wurde gerudert.

Unser Trainerteam (Maximilian Milde, Katharina Halley und Leonie Pieper) hat mit vielen Helfern das Wintertraining im Leistungssportbereich strukturiert, geplant und durchgeführt. Kam man zu den üblichen Zeiten in das Clubhaus war Licht im Hantelkeller und/oder es wurde die Ruder- und Fahrradergometer genutzt. Die ausgehängten Belegungspläne sprechen für sich: An Wochenenden oder unter der  Woche zwischen 16 und 20 Uhr gibt es keine Lücken. Ob das Training erfolgreich war wird sich in der kommenden Regattasaison zeigen. Zitat: „Die Siege werden im Winter gemacht!“.

Auch der Breitensport ist im Belegungsplan fest verankert. Die Spannbreite ist enorm. Von geleitetem Mannschaftstraining auf dem Ergometer (TeamRowing) über Fitness und Gymnastik für den Rücken mit Yogablock und -gurt oder Einführung in das Hanteltraining bis hin zur Funktionsgymnastik war alles dabei.  Altes vermischt sich mit Neuem, Jung mit Alt, Anfänger mit langjährigen Mitgliedern und jeder bewegt sich auf dem Leistungsniveau, das sie oder er für richtig hält. Irgendwo zwischen Hochleistungssport und Wohlfühlbewegung. Die jeweiligen Trainer versuchen auf Ihre Art und Weise die Teilnehmer zu motivieren. Das geht von einem lautem, fast schon gebrüllten „Weiter, weiter, weiter, da geht noch mehr!“, über ein resigniertes „So bringt das ja gar nichts!“ bis hin zu  einem ruhigem „Alles ist richtig, Jeder Körper ist anders. Alle nur so wie sie es können und wie es gut tut!“. Dabei hat jeder die Freiheit für sich selbst zu entscheiden inwieweit er auf diese extrinsische Motivationsversuche hört oder sie komplett ignoriert.

Die Musik. Ein wichtiger Bestandteil jedes Hallentrainings ist die richtige Musik. Was nun die richtige Musik ist bestimmt derjenige, der das Training leitet. Wenn „die Jungend“ trainiert würde ich das Klangerlebnis bestenfalls als mehr oder weniger rhythmischen Krach bezeichnen, aber das ist wohl eine Generationenfrage. Im TeamRowing hat das Lied „Superjeilezick“ von der kölschen Gruppe ‚Brings‘ einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. In Anlehnung an den vom Lied vorgegebenen Rhythmus startet man gemütlich mit einer Schlagzahl von 18 bis 19 Schlägen pro Minute. Doch spätestens mit der Zeile „Nä, …  nä …, wat wor dat dann fröher en superjeile Zick“ ist die Gemütlichkeit vorbei und es geht hoch auf Schlagzahl 32. Wohl dem, der dabei nicht vom Rollsitz kippt. Während des Rückentrainings läuft ruhige Entspannungsmusik. Wer nicht ausgeschlafen zum Training kommt läuft während der Entspannungsphasen Gefahr auf seiner Matte einzunicken. Für das angeleitete Hanteltraining und die Funktionsgymnastik kann ich ‚Tina Turner‘ und ‚Die Toten Hosen‘ empfehlen. Bei „You're simply the best“ oder „An Tagen wie diesen“ fühlt man sich direkt viel besser und legt noch ein paar Wiederholungen nach. 

Die Kleidung. Bezüglich der präsentierten Mode unterscheiden sich die Angebote unseres Ruderclubs ganz wesentlich zu den Kursen in den Fitnessstudios. Im Gegensatz zu den kommerziellen Anbietern kann man bei uns die gleiche Kleidung für alle Kursarten nutzen. Auch das Tragen gemeiner Ruderkleidung in der Halle wird nicht nur toleriert sondern ist durchaus üblich. Sogar die verlängerte Nutzung der Kleidung über eine Wintersaison hinaus kommt immer wieder vor. So wurde kürzlich ein T-Shirt gesichtet, das eindeutig der Hafenregatta im Jahr 1992 zuzuordnen war. Auch RCGD-Pullover aus den 1980er Jahren sind immer wieder mal zu sehen.

Für diese Wintersaison haben wir nun also das monotone Summen der Ventilatoren und den unverwechselbaren Geruch von Leidenschaft und Hingabe der Trainingsräume hinter uns gelassen und sitzen nun wieder in richtigen Ruderbooten. Wurde auch Zeit.

Bedanken möchten wir uns bei den Anleitenden (Doris Sewcyk, Judith Uhlemann, Norbert Richter, Christian Baldus, Berit Ahrens, Udo Schroers und Sven Winkhardt, u.a.) die sich teilweise schon jahrzehntelang Woche für Woche Trainingspläne und Übungsabfolgen ausdenken und versuchen andere zu motivieren. Vielen Dank.

Prinzipiell sind alle Ruderclubbreitensportwinterhallentrainingsangebote (tolles Wort) offen für ale Mitglieder, aber teilweise ist  die Anzahl der Plätze limitiert und eine Anmeldung  erforderlich. Wer Lust bekommen hat mitzumachen, muss  leider noch ein paar Monate warten. In der Regel fängt das Winterhallentraining Anfang Oktober an. Genaue Termine, Uhrzeiten und die jeweiligen Ansprechpartner findet Ihr auf der Homepage (>>freizeitrudern >>trainingsangebote-fuer-den-winter) bzw. in den Ankündigungen via Newsletter.

Jörn Loocke

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