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40. Fahrtenabzeichen zum Zweiten – mit fast 80 Jahren
Uli Heyse, seit 1970 Mitglied im Ruderclub Germania Düsseldorf, ist der zweite Germane nach Detlef Schlüter, der sein 40. Fahrtenabzeichen geschafft hat, mit vielen Ruderkilometern und viel Geselligkeit. Beeindruckend zu wissen, dass es Beide im Alter von fast 80 Jahren erreicht haben, lange aktiv sind und waren. Uli Heyse hat noch ein wenig Zeit bis zum 80. und will auch in diesem Jahr weitere Kilometer sammeln, unter anderem bei seinem 50. Rheinmarathon.
Im vergangenen Jahr ist Uli Heyse 897 km gerudert und hat die Bedingungen für das Fahrtenabzeichen zum 40. Mal erfüllt. Er hätte schon viel mehr haben können, jedoch wurden die Kilometer in seinem ersten Verein, dem Bremerhavener RV, nicht gemeldet. Viel hat Uli Heyse in seinen zahlreichen Ruderjahren erlebt, erinnert sich gerne an die Touren von der Vereinspritsche aus, an die vielen Marathonrennen, an Fahrten in Deutschland und Europa, aber auch in Afrika. Weitreichend setzt sich Uli Heyse seit vielen Jahren in Namibia und Gambia für die Menschen ein, fährt jährlich dorthin. Aber auch zum Rudern war er schon in Afrika, machte unter anderen eine Wanderfahrt in Gambia oder fuhr in Namibia in Walvis Bay an Seehunden und tausenden Flamingos vorbei. Was für ein Erlebnis an dem Ort, wo er vor Jahren dem Deutschen Ruderverband half, einen nationalen Ruderverband zu gründen.
Seit seinem 15. Lebensjahr bis heute rudert Uli Heyse liebend gerne. Unter anderem geht er mit Peter Wilbert im Doppelzweier regelmäßig auf den Rhein. Am Steuer zum Beispiel auf Fahrten mit der Barke sieht man ihn eigentlich nicht: „Es gibt immer genug andere, die steuern wollen.“
Besonders gerne blickt er zurück auf die vielen Achterfahrten auf der Mosel. Auch auf die Wanderfahrt in Meppen oder auf das dortige Skiffwochenende: „Nicht nur die Ruderei ist schön, auch die Leute, die dabei sind, machen die Fahrt zu einem tollen Erlebnis. Das hat mir ausgezeichnet gefallen.“ Er ist einer, der sich auch sehr an den Kontakten mit den jugendlichen Mitgliedern erfreut, die bei den Fahrten dabei sind. Auch am Clubleben drumherum nimmt er gerne aktiv teil. So bot er sich zum Beispiel sofort an, im Sommercamp Kindern das Rudern beizubringen. Mit einer herzerfrischenden Art belebt er das Miteinander im Club, junggeblieben und so reich an Erlebnissen und Erfahrungen auf dem Wasser und an Land. Die Nadel und Urkunde zum 40. Abzeichen sind nur Nebensache, aber ehren ihn nun einmal für die vielen Aktivitäten auf dem Wasser. Neuerdings kommen zuhause auf dem Ruderergometer sogar weitere Kilometer hinzu.
Detlef Schlüter und Uli Heyse haben viele Ruderkilometer gemeinsam verbracht, beide erreichten den Äquatorpreis, die 40.075,017 km haben sie längst geschafft. Sie waren unter anderem auf den Alde Büdels-Fahrten, im Achter auf der Mosel, in Piesport und sind mitbeteiligt bei den vielen ersten Plätzen beim Wanderruderpreis des Deutschen Ruderverbandes, zehnmal in Folge Ende der 1980er und Anfang 1990er. Detlef Schlüter erzählt freudig von Fahrten auf der Memel in Litauen, auf dem Strömsholm-Kanal in Schweden, auf der Masurischen Seenplatte in Polen oder auf dem Canal du Midi in Südfrankreich. Von 1953 bis 2017 erlebte er die vielen Fahrten, oftmals war er als Fahrtenleiter dabei.
Neben dem aktiven Rudern war der 84-jährige Germane mit für das Entstehen des Rheinmarathons verantwortlich, aber auch über ein Vierteljahrhundert für die Regatten auf der Wedau-Regattabahn in Duisburg (u.a. WM 1983, Junioren-WM 2001), war davor stellvertretender RCGD-Vorsitzender. Auch war er zusammen mit Gunnar Hegger Organisator des Wanderrudertreffens des Deutschen Ruderverbandes mit über 600 Teilnehmern 2004 in Düsseldorf, leitete mehr als 100 Wanderfahrten. Er gestaltete das Clubheft, bildete den Nachwuchs aus. Er reiste als Schiedsrichter für den Deutschen Ruderverband und den Weltverband mit Uwe Gehrke und Frank Finger durch Deutschland und die Welt. „Als wir vom DRV und der FISA in die Schiri-Rente entlassen wurden, blieben uns Gott sei Dank die Ruderei und die schönen Wanderfahrten mit den AHAs und dem Alde-Büdels-Club“, so Detlef Schlüter. Das Verdienstkreuz am Bande erhielt er 2004.
Alle Germanen kamen 2021 zusammen auf 100.181 km. Etwa 30.000 Kilometer weniger als zuvor, weil viele Wanderfahrten und Regatten aufgrund der Coronapandemie abgesagt werden mussten. 70 Mitglieder erruderten das Fahrtenabzeichen 2021: u.a. Volker Nüttgen, in Spanien lebend, mit 2.883 Kilometern zum 25. Mal, Karin Heyse, Ulla Fischer, Gaby Köster und Bernd Hoffmann zum 20., Wolfgang Wacke zum 10., Ingrid Kuhn und Ben Wolke zum 5. Mal.
Der eine oder die andere ist auch nicht mehr weit vom Äquatorpreis entfernt, den bislang Uli Heyse, Detlef Schlüter, Jörg Kreuels, Katharina und Mario Pfeil, Stephan Erthmer und sogar zweimal (!) Herbert von Holtum erruderten. Frank Finger ist mit 2260 fehlenden Kilometern am nächsten dran, würde samt der Strecken auf dem Ruderergometer schon längst einmal rundherum sein.
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