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Auch reden – nicht nur rudern
Vereinsleben funktioniert bekanntermaßen nur dank des Einsatzes vieler im Ehrenamt. Nun schlägt der Ältestenrat Johannes Buckard als neues Mitglied vor. Er kennt den Rudersport in all‘ seinen Facetten, von der Jugend im Leistungssport bis zum jetzigen Erleben im Breiten- und Wettkampfsport. In Limburg begann er mit dem Rudern, 2005 trat er in den RCGD ein, mit einigen weiteren zwischenzeitlichen Standorten, was das berufliche und ruderische Leben angeht.
Seine Anfänge im Rudersport
Zunächst war er örtlich bedingt im Hockeysport gelandet, der Limburger Hockey-Club war damals mehrfacher Deutscher Hockeymeister, war Europapokalsieger. „Hockey war aber nichts für mich“, erinnert sich Johannes. Er lernte Karate, dabei blieb es allerdings nicht, obwohl er Vize-Meister in Hessen war. Seine Mutter motivierte ihn, zum Rudern zu gehen, da war er 14 Jahre alt. Beides parallel war für den Teenie verständlicherweise zu viel, denn er ging inzwischen beinahe täglich zum Training in den Limburger Club für Wassersport (LCfW). So blieb er dem Rudern treu und freute sich auf den Titel bei den Hessen-Meisterschaften im Junioren-Doppelzweier. „Ich habe die Wochenenden immer irgendwo verbracht.“ Nach dem Abitur war mit dem Leistungssport Schluss.
Rudern rückte nur kurz in den Hintergrund
Das Studium der Medizin begann er in Marburg an der Lahn. Seine zwei Jahre im Vorklinikum waren auch die einzige Zeit mit einer Ruderpause: Übliches Hochwasser, Stämme, Eis motivierten nicht für regelmäßiges Rudern vor allem im Winter. Zum klinischen Teil des Studiums wechselte er nach Lübeck, dort fing er wieder an, im Lübecker Ruderklub. Erstmals nahm er an einzelnen Wanderfahrten teil. Er arbeitete in der Kinderchirurgie, bis 1997 in Hamburg in der Pädiatrie. Zu der Zeit pendelte er zum Rudern nach Lübeck, erfreute sich erneut am Wettkampfsport und schwärmt: „Der Head of the River in London war toll!“ Im Zuge seiner Weiterbildung zum Kinderneurologen näherte er sich so langsam Düsseldorf. Aber machte noch Halt in Duisburg, wo er seine erste Oberarztstelle hatte.
Eintritt in den RCGD: Gig-Boot auf dem Rhein aber auch mal Renneiner im Hafen
2003 kam er beruflich bedingt nach Düsseldorf und trat schließlich zwei Jahre später in den RCGD ein. 2009 folgte dann auch seine Lebenspartnerin Heike Bartholomae als Mitglied, die er in Essen (nein, nicht beim Rudern) beim Tanzen kennenlernte und mit der er bis heute viele gemeinsame Kilometer fährt, und das nicht nur im Ruderboot. Auch auf dem Fahrrad über die Alpen.
Er ist neben seinem Engagement als Arzt und Leiter des Sozialpädiatrischen Zentrums am Evangelischen Krankenhaus Düsseldorf auch weiterhin leidenschaftlicher Ruderer und vor allem begeistert von den Ausfahrten auf dem Rhein. Dabei fing es auf dem großen Fluss nicht wirklich rosig an, nachdem ihn Ralph Beeckmann einludt, im Beamten-Vierer mitzufahren, in dem auch Gerd Schneider und Manfred Blasczyk saßen. „Es gab Schneeregen, der waagerecht flog, es war ein absolutes Mistwetter. Untergehen sollte keine Option sein, es war aber der reine Horror“, erinnert Johannes und fand die Tour „ein bisschen abenteuerlich“. Es beruhigte sich aber insgesamt und er schwärmt von seinem Sport. Er kennt das tolle Gefühl auch im Rennboot über das Wasser zu gleiten, das mag er nach wie vor. Aber als er vom Rheinrudern in Gigbooten erzählte, ging sein Herz auf, die Augen leuchteten. Rheinrudern wird ihm nie langweilig: „Es ist immer anders. Anderes Boot, andere Ruderpartner, anderer Wind, andere Bedingungen, mit weniger Frachtschiffen, mal mit vielen.“
Auch das gefordert sein beim Steuern reizt den sportlich so aktiven 62-Jährigen, der Rudern als gelungenen Ausgleich zu seinem Beruf genießt.
Und heute…?
Da sitzt er weiterhin gerne im Boot, auch auf Wanderfahrten, auch mal in der Barke. Vor zehn Jahren war er erstmals dabei, setzte sich zurückhaltend auf den letzten freien Platz. Der war gegenüber dem Steuermann und neben Horst Effertz. Der fand, Johannes hätte ja einen ganz schönen Schlag drauf. Daraufhin reagierte der Neuling erstaunt und bemerkte damit, dass er direkt die Position als Schlagmann bekommen hatte. Auch auf Regatten ist er immer wieder mal. Zum einen natürlich beim Rheinmarathon, aber auch die Kettwiger Nikolausregatta oder kürzlich der Moselpokal sind bei ihm angesagt. Und in seiner Heimat Limburg ist er auch gerne mal im Rennboot auf dem Wasser. Er ist einfach häufig im Boot zu finden!
Er weiß natürlich, dass in einem Verein nicht immer alles von alleine funktioniert. „Wichtig ist, dass wir reden!“ Gerne sitzt er noch in Gesellschaft zusammen, lässt die Rudertour mit anderen Revue passieren und redet über das, was das Leben halt noch alles so hergibt. Er ist in den jetzigen Monaten, in denen in der Woche Landtraining stattfindet, gerne beim Clubabend dabei. Das Vereinsleben ist ihm wichtig, das Miteinander im gesamten Verein ist die Basis. Deswegen ließ er sich darauf ein, Anwärter für den Ältestenrat zu sein. Nach internen Abstimmungen wird es auf der Jahreshauptversammlung um die Wahl in das Amt gehen. Karin Heyse, Ulla Fischer, Kurt Nellessen und Sven Winkhardt vom Ältestenrat freuen sich, Johannes für diesen Posten vorzuschlagen.