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Der letzte Brief an Dieter Siemens

Lieber Dieter!

Es ist mir schwergefallen, diesen letzten Brief an Dich zu schreiben. 

Am 23. März saß ich vor meiner Schreibmaschine, um Dir den Heimgang unseres Kameraden Hans Miebach mitzuteilen, als ich die Nachricht von Deinem Tode am Tage zuvor erhielt. Dass es Dir in den letzten Wochen nicht mehr so gut ging, schrieben mir Deine Freunde aus Hilchenbach-Müsen Ende Januar. Nach zwei weiteren Monaten war Dein Lebensweg schon beendet. Du am 22., Hans am 23. März. Der März wurde für uns „Alde Büdels“ ein sehr trauriger Monat.

Ganz anders ist mir zu Mute, wenn ich über die guten Taten berichten darf, die Du in Deinem Ruderleben für unseren Club erbrachtest. Du wurdest 1958 im Alter von 24 Jahren Mitglied. Der RCGD legte gerade im Rennrudern den Grundstock für die späteren internationalen Erfolge. Das Wander- und Fahrtenrudern erfuhr einen sagenhaften Aufschwung durch die Anschaffung der Tourenboote Seeadler, Sturmvogel und Wanderfalke. Du zähltest ab Beginn zur Unterstützungscrew von Döres Cohnen. Zigtausende Kilometer fuhrst Du die RCGD-Gespanne mit Rennbooten durch Halb-Europa. Dein Lohn war, dass Du die Siege unserer Cracks immer hautnah miterleben durftest.

Trainiert hast Du natürlich auch. Wer erinnert sich nicht an den bekannten „Bullenvierer“ in der Jungmannklasse mit Horst Dieter „Flöcki“ Flockenhaus, Georg Stach, Dieter Siemens und Theo Henninghaus. Die Rennerfolge hielten sich leider in Grenzen. So war es kein Wunder, dass Du Dich sehr bald der Wanderruderei verschriebst.

Anfang der 70er-Jahre richteten wir auf der Wedau zunächst die Düsseldorfer Juniorenregatta, später auch Internationale Regatten, Deutsche Meisterschaften bis hin zu den beiden Weltmeisterschaften 1983 und 2001 aus. Im technischen Bereich war Deine Hilfe immer von Nöten. Du warst Dir auch nicht zu schade, selbst ein Schiedsrichterboot zu steuern, wenn Not am Mann war.

Als sich die „Alde Büdels“ Mitte der 80er Jahre zusammenfanden, warst Du dabei. Mit Hinrich Thode, Günter Freiwald, Hans Miebach und mir befuhrst Du den Strömsholmkanal in Schweden. Weitere Auslandsfahrten in Dänemark, Frankeich, Italien, Litauen folgten. Wie viele der über 220 Wanderfahrten des Alde Büdel Clubs und wie viele der rd. 50 Barkenfahrten Du mitmachtest, ich weiß es nicht es sind zu viele.

Bekannt und beliebt war Deine Hilfsbereitschaft. Ob bei Boote-, Hängertransporten- oder auch bei Fahrradpannen Deine Hilfe war grenzenlos.

Rief der Club und bat um Hilfe, Du warst dabei. Beim 100-jährigen 2004 reihtest Du Dich zuletzt noch in die große Helferschar ein.

So lieber Dieter – es tat mir gut Dich mit diesen Zeilen über den Grünen Klee zu loben und Deine Taten für den Club und uns Ruderer zu preisen. Ich setze noch einen drauf. Die Vereinsführungen damals wie heute können sich glücklich schätzen und dankbar sein, dass sie solch einen Kameraden als Mitglied in ihren Reihen hatten.

In all derer Namen, der Rennruderer, Wanderruderer, der „Alde Büdel“, der Regattamitarbeiter, der Alten wie der Jungen sage ich hier und heute nur ein einziges Wort: Danke !

dschl


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