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Die „boot“ ist jetzt mit im Boot
Am 5. Oktober veranstaltet der Ruderclub Germania Düsseldorf das 48. Marathonrudern auf dem Rhein/rund 1.000 Teilnehmer erwartet
Rund 1.000 Ruderinnen und Ruderer wollen den Rhein am 5. Oktober zwischen Leverkusen und Düsseldorf beim 48. Marathonrudern durch ihre sportliche Leistung wieder zum „Kochen“ bringen. Mit im Boot ist die „boot Düsseldorf“. Mit der führenden Wassersport- und Bootsmesse weltweit und dem Rheinmarathon haben zwei traditionelle Düsseldorfer Wassersportinstitutionen zusammengefunden. Das Motto der Boot „Move on“ könnte auch das Motto des 48. Düsseldorfer Rheinmarathons sein. „Move on“ steht auch für‘s Weitermachen – beim Rudern auf dem Rhein zwischen Leverkusen und Düsseldorf die Gedanken ans Aufhören zu verdrängen, wenn die Glieder anfangen zu schmerzen.
Der Ruderclub Germania Düsseldorf wird am ersten Oktober-Samstag wieder zum Mittelpunkt der internationalen Rudermarathon-Szene. Der Düsseldorfer Rheinmarathon mit seiner klassischen Strecke von knapp 43 km ist einer der Höhepunkt Ruder-Marathonsaison.
Die Ruderer kommen aus Irland, England, Schweden, den Niederlanden und Frankreich sowie aus zahlreichen Städten in ganz Deutschland und natürlich in großer Zahl auch aus Düsseldorf. Boris Johnson hat dem Düsseldorfer Marathonrudern nicht schaden können. Aus dem Brexit wurde kein Maexit (Marathon-Exit). Die Teams aus England sind dem Rheinmarathon treu geblieben und erstmalig nimmt eine Mannschaft aus Aberdeen teil.
Was macht die Faszination des Düsseldorfer Marathonruderns aus? Warum stellen sich jedes Jahr aufs Neue hunderte von Ruderern aus ganz Europa der Herausforderung 42,8 Kilometer auf Europas meist befahrenster Wasserstraße, dem Rhein, von Leverkusen nach Düsseldorf wettkampfmäßig zu rudern? Begeisterung vor dem Start, abgekämpft am Ziel. Marathonrudern ist mehr als eine langweilige Quälerei. Die Marathonruderin und der Marathonruderer kämpfen in erster Linie gegen sich selbst. Sie trotzen Nässe, hereinbrechenden Wellen, Kälte, die den gesamten Körper zieht, durchweichten Händen, Blasen, Rückenschmerzen und Schmerzen an der Sitzfläche und das im Durchschnitt 2 1/2 Stunden lang. Und nach der ersten Erholung heißt es bei den meisten: „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!“ Der Schmerz geht und der Stolz über das Erreichte bleibt.
Gemeldet hat auch wieder der Abonnentssieger, die Renngemeinschaft aus Köln mit Markus Müller, Stefan Verhoeven, Michael Ehrle, Henning Osthoff und Laura Zabawa, die auch in diesem Jahr zu den Favoriten gehören. Sie haben den Rheinmarathon siebenmal in Folge gewonnen. Herausgefordert werden sie wieder von den jungen Wilden aus Düsseldorf und Dorsten mit Stephan Ertmer, Anton Schulz, Nikals Mäger, Leon Joost und Steuerfrau Anna Dames. Im Boot der jungen Wilden rudern ehemalige Weltmeister und Deutsche Meister. Im letzten Jahr konnten sich die Marathonspezialisten aus Köln gegen die Leistungssportler aus Düsseldorf mit 1:39 Minute auf 42,8 km durchsetzen. Es wird spannend in diesem Jahr. Die jungen Wilden wollen die Revanche für letztes Jahr und keine Halbwilden werden.
Der Rheinmarathon ist im Wandel. Während in der Vergangenheit die reinen Frauen- und Männerrennen dominierten, geht der Trend zu Mix-Teams (zwei Damen und zwei Herren). Favorit in der Klasse Mix-Gig-Doppelvierer „offen“ mit Steuermann ist das Team mit Hannah Bornschein, Barbara Jonischkeit, Samuel Tieben. Jed*e in diesem Team hat schon viele bedeutende Langstreckenrennen gewonnen. Sie kämpfen nicht nur um den Klassensieg, sondern auch um den Gesamtsieg.
Der älteste Teilnehmer des Rheinmarathons ist Leo Sommer mit 87 Jahren von der Rudergesellschaft Benrath. Er startet in der Mastersklasse I MDA 75, die in diesem Jahr zum ersten Mal ausgeschrieben wurde. Die Mannschaft um Leo Sommer hat ein Durchschnittsalter von fast 80 Jahren. Ihr direkter Konkurrent eine Mannschaft aus Leverkusen hat in Durchschnittsalter von 75 Jahren und trotzdem gehen sie als Favoriten in das Silberrückenrennen. Die meisten Teilnehmer dieser Mastersklasse haben den Rheinmarathon schon mehr als 30 Mal bewältigt. Die sportliche Leistung der Mannschaften in dieser Klasse, einen Rheinmarathon in guter Zeit zu bewältigen, kann nicht hoch genug bewertet werden. Im Vergleich dazu das Durchschnittsalter der jüngsten Mannschaft beträgt 15 Jahre. Es sind 65 Jahre, die sich nicht in der Relation zur Zielzeit wiederfinden.
Die außerordentliche Atmosphäre beim Rheinmarathon überzeugt jeden. Was macht eigentlich die außerordentliche Atmosphäre des Düsseldorfer Marathonruderns aus? Es ist die Symbiose aus Leistungssport und Breitensport. Der Teilnehmerkreis besteht aus amtierenden Weltmeistern und Olympiateilnehmern und der gesamten Bandbreite des Breitensports. Es ist die Vielzahl der Rennen, die diesem Teilnehmerkreis gerecht wird. Es ist die Anerkennung der Leistung eines jeden Teilnehmers durch eine große Bandbreite der Siegerpreise. Es ist die gute Stimmung und Lockerheit bei der Siegerehrung, die schon früh in eine legendäre Party übergeht.