Aktuelles
Gemeinsame Taten – statt einsame Vorsätze
Nach den Winterferien starteten die vielen Breitensportkurse ins neue Jahr. Ruderergometerkurse, Anfängerkurse (Ergo-/Kastenrudern), Funktionsgymnastik, Krafttraining, Rückentraining und neuerdings auch ein Yoga-Kurs bilden das gesamte Programm, angeleitet von vielen engagierten Clubmitgliedern, von recht neuen bis hin zu langjährigen Mitgliedern.
Ruderergometer
Auch im Winter gehen zwar Mannschaften auf das Wasser, aber gerade wenn es in der Woche früh dunkel wird, verlagert sich das Rudern in die Halle in der oberen Etage des Clubhauses am Rhein. Mittwoch (18.30 Uhr) hat Sven Winkhardt einen der vier Ergometerkurse übernommen. Nachdem er unter anderem über 20 Jahre das Training in der Oberbilker Sporthalle geleitet hat, ist er schon langjähriger Ergo-Motivator bei Musik mit bis zu 18 Germaninnen und Germanen. Es begann als „Rentner-Kurs“, nicht abfällig gemeint, da wurde auch ordentlich an den Griffen gezogen! „Heute ist es ein sehr gemischter Kurs“, berichtet Sven, der sich auch über die Teilnahme der Ruderanfänger aus Ulla Fischers und seinem Team aus dem Jahr 2023 freut und auch Mastersruderer und Teilnehmer um die 80 Jahre dabei hat. Dabei reichen manchmal sogar die Ergometer nicht aus und andere Geräte werden dazugenommen. Er motiviert nicht nur zum Rudern, auch zum anschließenden Zusammenkommen im Clubraum, die Geselligkeit will auch gelebt werden in der Germania. Seit dem Winter 2016/2017 ist Doris Senczek Kursleiterin beim Ergometerkurs II, wobei sie erst recht frisch zwei Jahre zuvor in den Club kam und rudern erst erlernte. Frank Finger, seit 1969 Mitglied, ehemaliger Ruderwart und Trainer, früherer langjähriger 2. Vorsitzender Sport und internationaler Schiedsrichter ist nach wie vor sportlich aktiv und berichtet vom Ergo-Kurs Silberrücken mit sechs Germanen mit dem Durchschnittsalter von 81 Jahren: „Die Vorbilder waren unsere leider verstorbenen Ehrenmitglieder Walter Lenz und Ludwig Spatz, die sich mit über 90 Jahren wöchentlich mit dem heute noch aktiven Klaus Ginsberg trafen.“ Frank schwärmt vom „schönsten Ergoraum“ im Vergleich zu manch‘ anderem Verein und erfreut sich an dem Blick auf den Rhein. Er sieht das Ergometerrudern als eine sehr schöne Alternative zum Rudern auf dem Wasser. Der „Jour fix“ am Freitag (10 Uhr) hält die alte Trainingsmannschaft zusammen und zeigt auch wie schön der soziale neben dem sportlichen Aspekt ist. Mit einem Schmunzeln beschreibt Frank, wie zunehmende altersbedingte „Zipperlein“ schon das Erklimmen der Treppe zum Ergoraum eine Herausforderung darstellen. „Wenn wir es schaffen unseren Vorbildern nachzueifern, dann haben wir noch zehn Jahre Sport auf dem Ergo vor uns!“
Ruderergometer-/ Kastenrudern für Anfänger
Im Winter werden Ruderer gemacht, sagt man so schön. Auch Neue: Auf dem Ruderergometer werden sie in diesem Jahr erneut von Berit Ahrens, seit knapp drei Jahren im Club und im Breitensportausschuss beteiligt, an den Rudersport herangeführt und fit gemacht. Jede Woche kommen etwa zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Alter zwischen Mitte 30 und Mitte 60 Jahren zusammen. „Gemeinsames Ergofahren ist motivierender. Und schön, den Ansporn der Teilnehmerinnen und Teilnehmer miterleben zu dürfen. Es ist auch eine Freude, dass die Abläufe immer flüssiger funktionieren“, so Berit. In Kombination mit dem Ruderkasten soll der Bewegungsablauf kennengelernt und verinnerlicht werden, damit der Umstieg in das Boot und auf den Rhein im Frühjahr möglichst schnell geschehen kann.
Udo Schroers, seit den 1980ern im Club und nach einer längeren Pause 2018 über das Mastersrudern wieder zur Germania gekommen, ist seit dem Frühjahr 2023 im Anfängertraining beteiligt und ist im Winter dienstags zum Kastenrudern im Wasser-Sport-Verein Düsseldorf. Auch Stoppen, Wenden, Streichen und das Ein- und Aussteigen lernen ist in dem Anfängerkurs angesagt. Ebenso werden hier erste Themen zur Bootstechnik besprochen. Steuer- und Backbord, in welche Richtung zeigt die Dolle, usw… „Ich persönlich finde es toll zu sehen, dass ich mein Wissen und Können weitergeben kann. Nicht nur, dass ich selber gut rudern kann (ich bin nicht eingebildet), ich kann es auch anderen gut erklären. Zu sehen, wie sie durch meine Anleitung wachsen, ist ein schönes Gefühl“, erzählt Udo. Nebenbei unterstützt er auch das Studentenrudern und ist sowieso selber weiterhin als Mastersruderer unterwegs.
Funktionsgymnastik, Krafttraining, Rückentraining und Yoga
Schon über 30 Jahre bietet Norbert Richter montags (20 Uhr) die Funktionsgymnastik an, die ursprünglich einmal Almut Finger und anschließend weitere Mitglieder leiteten. Mit 13 Jahren kam Norbert in den Club, war zwischenzeitlich weg, kam aber bald wieder. Sein Einsatz als Anleiter war und ist gern gesehen, zunächst in der Sporthalle an der Kirchfeldstraße, seit vielen Jahren im Clubhaus in Hamm. Mit Humor beantwortet er die Frage zum Alter der Teilnehmer: „Der Kurs ist mit mir gealtert, wobei natürlich auch Jüngere mal dazu kommen. Immer schon und weiterhin sind unter anderem Thomas Rixgens und Manfred Blasczyk dabei.“ Die etwa 50- bis über 70-Jährigen jagen heute nicht mehr ganz so intensiv durch die Halle wie es in jüngeren Jahren war. Dennoch gibt es ein vielseitiges Laufprogramm von 30 Minuten mit anschließenden 30 Minuten mit Bodenübungen, Stretch-Kraftübungen und weiteren Übungen zur Rumpfstabilisation.
Erfreulicherweise gibt es auch wieder Krafttraining für den Breitensport, ein Ergebnis aus der Clubbefragung, der Zukunftswerkstatt und schon länger auf der Wunschliste der Mitglieder. Krafttraining ist nicht zu vernachlässigen und ist neben dem Rudern ein wichtiger Bestandteil, um ausgewogen fit und gesund zu bleiben. Christian Baldus, seit 1989 Mitglied und im Leistungssport aktiv, anschließend Trainingsleiter und heute Breitensportler, der zudem im vorigen Jahr eine Anfängermannschaft zum Marathonsieg gesteuert hat, hat die Kursleitung übernommen und ist auch hier gerne für den Club im Einsatz, um das Angebot zu erweitern. Christian erklärt: „Der Kurs dient dem Muskelerhalt bzw. der Stimulation der Stellen, die im Alltag auch mal zwicken. Der Fokus liegt darin, die Übungen technisch sauber zu machen, statt sich bei jedem Training unermesslich zu steigern. Vor dem Krafttraining wärmen wir uns fünf bis zehn Minuten auf, im Anschluss geht es an die Gewichte und nach jedem Training wird sich 15 Minuten gedehnt.“ Christian achtet auch auf die Muskeln, die beim Rudern vernachlässigt werden, die gibt es schließlich auch. Zudem sind ihm die nicht geführten Übungen als eine besondere Herausforderung für den Bewegungsablauf wichtig. „Wir sind eine Crew aus sechs bis acht Personen, wo ich mit 50 trotzdem der Jüngste bin, das soll auch die Zielgruppe sein.“ Frank Finger steigt hoffentlich im nächsten Winter wieder mit ein, somit ist Klaus Methfessel derzeit mit Mitte 70 der „Erfahrenste“, wie Christian beschreibt. Wie beim Ergometerkurs und anderen Kursen nutzt Christian die Zeit, um selber fit zu bleiben...eine Win-win-Situation.
Judith Uhlemann gibt dienstags um 10 Uhr Rückentraining. Zudem startet Yin Yang Yoga mit ihr am Montag, 19. Februar, um 17.30 Uhr im Vorraum der Sauna im Club und endet nach sechs Einheiten. Judith dazu: „Die beiden Yoga-Stile (passiv und dynamisch) konkurrieren in dieser Stunde nicht miteinander, sondern bilden vielmehr eine harmonische Einheit. Das Eine kann nicht ohne das Andere existieren. Dazu gehört auch die Balance zwischen unserer aufnehmenden und abgebenden Energie. In dieser Stunde werden wir unsere eigene Kraft erleben und erweitern, gleichzeitig aber auch die Grundentspannung und innere Ruhe einladen. Es geht darum herauszufinden, was du in diesem Moment benötigst.“ Grundkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Teilnehmer sollen eine Yogamatte, eine Decke und falls vorhanden Hilfsmittel wie Klötze, Gurte oder Bolster mitbringen. Die Gruppe ist auf sechs Personen beschränkt. Es wird eine Whatsapp Liste für die Anmeldung geben und ggf. Nachrücker kurzfristig informiert.
Die Kurse gehen noch bis zur Zeitumstellung Ende März. Also, dranbleiben und weiterhin die „einsamen“ Vorsätze in gemeinsame Taten umsetzen!