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Germane Paul Grant ist angekommen aber nicht am Ziel

 

Dieser Artikel ist eine Fortsetzung der Artikel vom <link aktuelles germane-paul-grant-startet-zu-seiner-dreimonatigen-wanderfahrt>16. Juni und <link aktuelles paul-ist-in-rumaenien-angekommen>2. August.

Viele bekennende Wanderruderer haben Träume oder Visionen einmal ihr persönliches Ding umzusetzen. Sie träumen von verschiedenen persönlichen Herausforderungen wie die Tour du Lac Léman, die 140-Km-Regatta auf dem Genfer See, einer Kanalüberquerung, einer 100-Km-Regatta auf dem Rhein oder die Donau von Ulm bis zum Schwarzen Meer zu befahren. Bei vielen bleibt nur der Traum übrig.

Paul hat seinen Traum fast verwirklicht. Die Donau hat er von Linz bis Sfantu Gheorghe in Rumänien am Schwarzen Meer befahren. Bis dahin waren es 2135 km. Jetzt ist er von Sf. Gheorghe nach Istanbul über das Schwarze Meer mit seinem Einer unterwegs. Das sind noch mal ca. 700 km entlang der Küsten Rumäniens, Bulgariens und der Türkei. Bisher wurde Paul organisatorisch von TID unterstützt, jetzt ist er auf sich alleine gestellt. Viele Fragen sind noch ungeklärt unteranderen die Grenzübertritte nach Bulgarien und der Türkei. So muss Paul sich zweimal am Tag bei der rumänischen Marine über Funk melden. Wie es weitergeht, wird sich zeigen.

Von Linz bis ins Donaudelta war Paul 66 Tage unterwegs. Für den letzten Teil seiner Reise noch mal 20 Tage geplant.

An 66 Rudertagen durchfuhr Paul mit seinem Einer die Länder Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien und Rumänien. Die Türkei ist sein Ziel. An Moldawien und der Ukraine ist er vorbeigefahren, da die Grenze zu Rumänien zwischen diesen beiden Ländern in der Flussmitte verläuft. An der Grenze zwischen der Ukraine und Rumänien sind auch die letzten Wachtürme in Europa zu sehen.

Die längste Etappe war 57 km lang. Für einen Ruderer sind 57 km nicht lang und für einen Rheinruderer schon gar nicht. Paul bewältigte diese Etappe im einen 46 kg schweren Einer und 40 kg Gepäck sowie einen leichten Gegenwind. Diese Etappe wurde zu einer sportlichen Herausforderung für ihn. Neun Stunden hat er für diese Strecke benötigt. Entschädigt wurde Paul durch die schönen und wechselnden Landschaften und den Gesprächen mit den Leidensgenossen, die er überholte oder die ihn überholten. Aber irgendwann vergeht der Spaß und kämpfen und durchhalten ist angesagt. Boris Becker hätte sich jetzt in seinen Mentaltunnel zurückgezogen.

Paul hat überwiegend im Zelt übernachtet. Aber wenn ihm der Schmutz auf die Nerven ging, nahm er sich ein Hotel und stellte einen neuen Rekord im Langstreckenduschen auf. Die wenigen Ruhetage waren nicht nur zum Relaxen und für die Kultur bestimmt, sondern auch für Reparaturarbeiten an Boot und Ausrüstung. Aber auch die Suche nach einem Waschsalon kostete viel Zeit.

Paul hat auf seiner Fahrt viele interessante und nette Leute aus verschiedenen Nationen kennengelernt und Freundschaften geschossen. Mit seinen neuen Freunden plant er die Wanderfahrten für das nächste Jahr. Paul plant zwei Wanderfahrten in Serbien und auf der Adria für das Ruderjahr 2017. 

Besonders auf seiner Fahrt beeindruckt haben ihn Günther und Karl beide weit über siebzig, die die komplette Tour von 2480 km gepaddelt haben. Sie lassen Bernie Eccelstone mit seiner ewigen Jugend vergessen. Karl Rost war von 1958 bis 1961 Mitglied beim RC Germania Düsseldorf und rudert heute im Duisburger Ruderverein. Karl wäre gerne die Strecke gerudert, aber er fand leider keinen Mitstreiter.

Der nächste Bericht erscheint bei seiner Ankunft in Istanbul.

Tour − International − Danubien e. V. (TID)

Der Reiseblog von Paul

 


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