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Hockeyspieler im Achter durch den Hafen
Die Hockeyspieler der 1. Herrenmannschaft des Düsseldorfer HC sind kürzlich in die Saisonvorbereitungen gestartet, ihr erstes Spiel in der Rückrunde der Feldsaison 2015/2016 bestreiten sie am 16. April. Neben dem Hockeytraining wurde nun auch gerudert. Hockeytrainer Akim Bouchouchi besuchte den Ruderclub Germania Düsseldorf mit seiner Mannschaft zum Teambuilding.
Der erweiterte Kreis mit 28 Spielern (einige fehlten aus verschiedenen Gründen) traf sich zusammen mit Coach Bouchouchi im Clubhaus der Germania in Hamm am Rhein. Nein, es ging nicht direkt von der Umkleidekabine auf den tosenden Rhein. Im Trainingsraum standen 16 Ruderergometer als Vorbereitung zum Rudern in den Hafen bereit. Vorerst stellte Kathrin Schmack als zweite stellv. Vorsitzende Leistungssport die Wassersportart mit allen ihren Facetten vor. Klar, dass vieles von Sportart zu Sportarten übertragbar ist:
Es ging um Teamspirit, Verlässlichkeit, dass man „in einem Boot" sitzt und dass aus einzelnen Athleten ein Team wird, im Achter oder eben auf dem Hockeyfeld. Sofern eine Einzelner nicht voll dabei ist, aus dem Takt fällt, nicht die volle Kraft einsetzt, zerfällt das System - ebenso, wenn einer übermotiviert sein eigenes Ding durchzieht. „Der Transfer aus anderen Sportarten ist immer eine Bereicherung, auch unsere Ruderer arbeiten interdisziplinär", so Kathrin Schmack.
In kurzer Zeit erlernten die Hockeyspieler die Bewegung auf dem Ruderergometer so gut es ging dank der Anweisungen und Hinweise von RC-Mitglied Norbert Richter. Man sah bereits diverse Charaktere, Kräfte, Techniken auf dem Gerät.
Anschließend ging es in den Hafen, wo sich vorerst zwei „Hockey-Achter" mit dem Rudern auf dem Wasser vertraut machten. Wolf Strauß, als Germane und Mitglied des Düsseldorfer Rudervereins (der wiederum einen Achter stellte) steuerte das eine Boot. Als Steuermann, aber mit der ebenso wichtigen Aufgabe, die Männer ruder- und wettkampffit und „ruderteamfähig" zu machen.
Denn das gegnerische Boot bereitete sich ebenso auf das Rennen vor. Aber auch hier ging es natürlich erst einmal in kleinen Schritten vorwärts. „Nein, das Blatt nicht einfach nur ins Wasser setzen, ziehen und wieder herausholen", so Olympionikin Maren Derlien schmunzelnd. Nun kämpfte jeder einzelne um die ersten Ruderschläge, die auch Vortrieb geben sollten. „Mach dich lang vorne, aber bleib groß dabei! Das Blatt muss lang durchs Wasser gezogen werden!" Auf der Schlagposition saß Finn Duetz, dahinter Linus Müller, der durch seinen Vater und RC-Mitglied Albrecht Müller dem Rudern verbunden ist. Als Schlagduo gaben sie den Takt vor.
Es ging für die Hockeyspieler um die eigene Konzentration und Koordination, aber dann eben auch um das Zusammenspiel mit den anderen. Akim Bouchouchi beobachtete seine Schützlinge vom Ufer aus: „Es war interessant zu sehen, wie sich die Spieler verhalten haben. Einfach mal „nur" mitzumachen war zum Beispiel nicht immer einfach." Nervöse Ruderneulinge, die auf dem Hockeyspiel hochmotiviert sind, waren es vielleicht im Boot einmal zu viel. In der Ruhe liegt die Kraft, auch das ist beim Hockeyspiel in gewissen Situationen von großer Bedeutung.
Teambuilding mit Klettern ist grundsätzlich beliebt, vor allem bei Firmen. Der DHC-Coach meint jedoch, dass es „Vertrauensübungen" beim Hockey von klein auf gäbe, dass es hier beim Rudern vor allem um das gemeinsame Erleben und Kennenlernen einer anderen Sportart ging, um das spontane aufeinander abstimmen, unterordnen, mitmachen. Ein Wiedersehen im Achter hat er im Blick, die Kilometer werden aber erst einmal wieder auf dem Hockeyfeld geleistet.