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Indoor-DM – Zuhause im Germaniadress
Die 25. Deutschen Ruderergometer-Meisterschaften wurden, bedingt durch die Corona-Pandemie, in diesem Jahr online ausgetragen. Über 850 Teilnehmer waren dabei, 14 vom Ruderclub Germania Düsseldorf über 1500 m, 1000 m bzw. 2000 m, sechs von ihnen im Finale.
Carla Cai Albuera wurde im Vorlauf der U17-Leichtgewichte (1500 m) Fünfte, im Finale belegte sie Platz 15. Die Rennen fuhr sie statt in einer voll gefüllten Halle, tosendem Zuschauerlärm und lauter Musik abgeschottet vor Zuschauern hinter Gardinen in einem Partyraum, aber natürlich dennoch mit Germania-Einteiler. Nur ihre Ruderfreundin und Nachbarin Sophie Wurow, die bei dem U19-Juniorinnen mit einem persönlichen Bestwert Platz 20 im Vorlauf belegte, war mit dabei, zwischenzeitlich auch ihre Mutter. „Das war schon ziemlich ungewohnt“, sagt Carla Cai Albuera, die das gemeinsame Erleben eines Wettkampfes mit der gesamten Gruppe schon vermisst hat. „Man war komplett auf sich alleine gestellt, konnte nicht mal eben den Trainer fragen.“ Cheftrainer Marc Stallberg gab zuvor noch den Tipp mit, gegen sich selbst zu fahren, sich auf sein eigenes Rennen zu konzentrieren und sich nicht von den anderen unter Druck setzen zu lassen. Denn mitverfolgen konnte man natürlich den Rennverlauf der anderen, auch wenn sie nicht um einen herum saßen. „Ich habe nur kurz zu Beginn geschaut und gegen Ende einmal, ansonsten habe ich es ausgeblendet. Es hat mich sogar eher an einen Test im Club erinnert.“
Bei den U19-Leichtgewichtsjuniorinnen (2000 m) ging Nike Pommeranz an den Start. Sie wurde von ihrer Freundin Lea Essling unterstützt und angefeuert und belegte Platz 15. Bei ihrem zweiten Rennen über 2000 m konnte sie ihren im Dezember aufgestellten Wert verbessern. Leider gab es im Rennen Probleme mit dem WLAN, so dass sie das Rennen komplett auf sich alleine gestellt fahren musste. „Ich konnten den Wert aber anschließend übermitteln und mit in die Wertung kommen.“ Mit der Waage klappte alles bestens. Ihre Schwester filmte das Handy mit eingestellter Atomuhr und die Waage mit Testgewicht und anschließend mit ihrem Körpergewicht.
U19-Junior Hendrik Weskamp, der über 2000 m mit Platz fünf im Vorlauf ebenfalls das Finale erreichte, musste sich ganz alleine durchkämpfen, da sein Zweierpartner Nathan Quelle krankheitsbedingt ausfiel. Im Wohnzimmer hatte er das Ergometer platziert, die Technik angeschlossen und die Rennen der Deutschen Meisterschaft bestritten. Er war bestens vorbereitet, auch dank digitaler Vorbelastungen zusammen mit den anderen der Trainingsgruppe. Besonders gut lief es im Vorlauf, in dem Hendrik Weskamp seinen persönlichen Bestwert fuhr. Im Finale kam er auf Platz 16 in Ziel, insgesamt waren 37 U19-Junioren gemeldet.
Lars Menzel konnte im Vorlauf der Männer (2000 m) den neunten Platz von 21 errudern und freute sich über die Finalqualifikation bei insgesamt 43 Startern: „Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet.“ Auch er kämpfte sich nach der Rennbesprechung per Telefon mit Marc Stallberg jeweils alleine über die 2000 Meter und fuhr im Finale auf Platz 19. Auf dem großen Bildschirm wurden alle Starter gezeigt, auf dem Display des Ruderergometers lediglich der Führende und derjenige, der vor und hinter einem lag. „Auf die Gesamtdarstellung habe ich gar nicht geschaut, aber gerade zum Ende des Rennes habe ich mich von meinen direkten Konkurrenten schon pushen lassen. Das Wettkampf-Feeling hat insgesamt aber schon gefehlt.“ Sehr zufrieden war er mit der gut organisierten Veranstaltung, alles lief einwandfrei.
Auch die Masters nahmen teil. Toni Willibald (Masters E) belegte nach 1000 m den zwölften Platz, Germane Stefan Gräf (Masters C), der für den Roy Boat Club Cambridge startete, wurde Achter. Mehr dazu später.
Archivfotos WEC 2019: