Aktuelles
Infos aus erster Hand zur Entwicklung Kesselstraße
Zweiter Clubabend plus mit großem Zuspruch
Das Format unseres Clubabend plus kommt an. Der große Saal war vollbesetzt als Dirk Baackmann, stellvertretender Leiter des Stadtplanungsamtes, und Rudolf Jonas aus dem Büro Ingenhoven die Planungen an der Kesselstraße und die Entwicklung des Projektes „Pier One“ vorstellten. Neben den Mitgliedern aus unserem Club nutzten auch Vertreter von WSVD und der Rheintreue die Gelegenheit, sich bei dem Projekt auf einen aktuellen Stand bringen zu lassen. Gemeinsam betreiben die Germania und die beiden anderen Clubs das Leistungszentrum an der Kesselstraße, um dessen Zukunft und weitere Einbindung in die städtebauliche Neugestaltung es aktuell geht.
Wohnen und Arbeiten am Wasser hat in Düsseldorf seit der Umgestaltung des Wirtschaftshafens großes Interesse gefunden und zu umfangreichen Investitionen und zur Ansiedlung vieler neuer Arbeitsplätze im Hafen geführt. Diese Entwicklung erreicht mit der Kesselstraße nun auch den dritten Molenkopf und – auf dem ist das Leistungszentrum zu Hause. Ein von der Stadt Düsseldorf ausgelobter Architekturwettbewerb endete mit einem Ergebnis, das die Zukunft des Leistungszentrums – wie auch von der Stadt Düsseldorf immer wieder beteuert - in diesem Bereich sichert.
Die von den Vereinen gelieferten Vorgaben über die erforderlichen Flächen für die Unterbringung von Booten und Platz für Fahrzeuge sind dort eingegangen. Dazu hat ganz entscheidend die Mitwirkung in der Jury durch Kathrin Schmack beigetragen. Die Stadt hatte dieses Versprechen zur Mitwirkung gegeben und auch eingelöst. Kathrin konnte dann bei den Beratungen den notwendigen Hintergrund aus der Sicht der Wassersportler liefern, was dann auch zu dem aus unserer Sicht positiven Ergebnis geführt hat.
In fünf bis zehn Jahren soll an der Kesselstraße ein Bauvolumen von 135.000 Bruttogeschossfläche realisiert werden. Nach den Worten von Baackmann geschieht dies in Abschnitten. Davor gilt es aber zunächst das Baurecht zu schaffen, was er mit einem Zeitraum von bis zu vier Jahren taxierte, dem noch verschiedene Phasen der Bürgerbeteiligung vorausgehen. Für den zu entwickelnden Bebauungsplan liefert der jüngst abgeschlossene Architektenwettbewerb die Basis. Er machte dabei aber auch deutlich, dass der Wettbewerb zunächst einmal eine Vision zeigt, die am Anfang einer längeren Entwicklung liegt, zu der auch die Einbindung noch zahlreicher Behörden und deren Belange gehört. Er sprach von „einem ersten Fußabdruck“, der nun in den Bebauungsplan gegossen werden soll, wobei aber die „Philosophie des Entwurfes erhalten bleiben soll“. Seine Einschätzung: „Auf jeden Fall wird es, was das Umfeld angeht, allemal besser als heute.“
Sehr viel naheliegender und für die Wassersportler in der Bauphase vermutlich ein Projekt mit großem Störfaktor ist das Vorhaben „Pier One“. Am Ende der Kesselstraße wird auf 180 Bohrpfählen ein Gebäudekomplex ins Wasser gebaut. Die genaue Nutzung liegt, so Rudolf Jonas, noch nicht fest. Er zeigte schöne Animationen, die sich anlehnen an ein ähnliches Projekt in Sydney („Woolloomooloo Bay“). Begonnen werden soll mit den Arbeiten voraussichtlich frühestens im Sommer des nächsten Jahres. Angesichts der Dimensionen und der zu erwartenden Auswirkungen der Bauarbeiten auf den Wasserbereich im Hafen war den meisten Besuchern doch ein wenig unwohl.
Rudolf Jonas versprach eine ausgeklügelte Baustellenlogistik, die auf die Belange aller Betroffenen Rücksicht nehmen will. Für Diskussionen sorgte die geplante Brückenverbindung von der Mole Speditionstraße herüber zur Kesselstraße. Sorgen bereiten den Wassersportlern die vorgesehenen Stützen der dort vorgesehenen Brücke, die für eine Einengung der Durchfahrtsbreite sorgen. Und so stieß der Vorschlag, die Brücke stützenfrei zu planen, auf großen Beifall der Besucher.
RCGD-Vorsitzende Kathrin Schmack machte am Ende noch einmal deutlich, dass der Platz im Hafen für den Düsseldorfer Wassersport nicht zu ersetzen ist. Es gibt in Düsseldorf keine andere Stelle zum Training für den Wassersport, jede zusätzliche Belastung, so die Stützen der vorgesehenen Brücke und angedachte Liegeplätze am Pier One, stellten eine deutliche Einschränkung dar.