Aktuelles
Mastersreisen GmbH, oder Reisen bildet: Geodäsie und Schalentiere…
Es war mal wieder so weit…. Wie bereits als „Schlagzeile“ auf der Homepage angekündigt, haben wir nach zweijähriger Coronapause (von der „Wald- u Wiesenregatta“ in Krefeld im letzten Jahr abgesehen) mal wieder zwei „richtige“ Regatten in Angriff genommen und sind nach Holland zu den DMO (Dutch masters open) und an den Aasee zur Deutschen Mastersmeisterschaft gefahren…
Ich bin erneut zur Lokalreporterin ernannt worden; dem kann ich mich leider schlecht entziehen, da in unserem kleinen Reiseunternehmen jeder eine Aufgabe hat:
Die Quartiersmeisterin sorgte mit herausragendem Organisationstalent für Unterkunft und Catering, die weiblichen Schlachtenbummlerinnen für Kuchen u Verpflegung an der Strecke, der Trainer für die sportliche Vorbereitung, der WSVD als Subunternehmer für Bus- und Hängergespann und die FahrerInnen für sicheren Transport und Rangiervermögen (Besonderen Dank an unser „Truckerbabe“)
Und so blieb für mich neben Rudern noch der Job als Schreiberin übrig:
Also: angefangen in Tilburg, fühlte es sich fast schon an, wie „Nach Hause“ kommen; in gemütlicher Atmosphäre und mit einem überschaubaren Teilnehmerfeld hatten wir zumindest in einer Bootsklasse wieder das Problem des Mangels an Gegnern:
Im Mixed Vierer Altersklasse C standen wir „alleine da“ und so hat man uns kurzerhand mit den Männerbooten in ein Rennen gepackt. Gestartet wurde mit versetzten Zeitabständen, für uns gab es einen Vorsprung von 2 sec gegenüber den MM4x E, und der wiederum bekam 6 sec gegenüber dem MM4x D - und ich habe wieder was gelernt: es scheint ein geringeres Handicap darzustellen alt zu sein, als dem weiblichen Geschlecht anzugehören!!!
Umso mehr dürften wir wohl stolz darauf sein, diesen Vorsprung, um ein Mehrfaches mit ins Ziel gebracht zu haben. Herr Schwuppe schaffte zum wiederholten Male einen Start-Ziel-Sieg seiner Altersklasse und wurde holländischer Meister, der Männervierer E hat gelernt, das auch Sprach- und Akustikfähigkeiten am Start von Vorteil sein können und der Rest der StarterInnen hat sich „wacker geschlagen“. Hervorzuheben sei hier das Rennen der jüngeren Masters Männer, die ein wirklich spannendes Kopf- an Kopf-Rennen bis zum Ziel ausfochten, leider am Ende aber den Kürzeren (Bugball) gezogen haben…
In Münster habe ich auch außerhalb der Ruderei eine Menge gelernt: z.B. was ein geodätisches Zelt ist…. Beim Aufbau bekam ich architektonische Unterweisung, obwohl das Zusammensetzen ähnlich anspruchsvoll ist, wie ein Überaschungsei-Spielzueg zusammenzubauen. Ich schäme mich aber nicht zuzugeben, dass ich erstmal Dr. Google fragen musste, was „Geodäsie“ bedeutet (wen es interessiert: *)
Was die Regatta angeht, so herrschte bereits entlang der Strecke am Aasee ein deutlich regeres Treiben, viele ambitionierte Teams verbreiteten eine nervöse und „heiße“ Atmosphäre (ein Teil davon war sicher der Sonne geschuldet) von der wir uns vielleicht ein wenig zu sehr beeindrucken ließen.
Zwecks Zeitplans der Rennen, mussten die Männer im MM2x in der jüngeren Altersklasse B an den Start gehen. Hier schafften Sie souverän den Einzug ins Finale, konnten in selbigen aber leider nicht so mithalten, wir gehofft. Im Frauen Vierer MW4x C hatten wir zwar gegen die ehemaligen Rennruderinnen aus Offenbach keine Chance, haben aber trotz gefangenem Krebs am Start und Steuerschwierigkeiten (Nachhilfe in Strömungslehre empfehlenswert) den zweiten Platz nur knapp verpasst, durften uns aber immerhin über eine Bronzemedaille freuen. Die übrigen Rennen dürfen wir subsumieren unter „Hinter unseren Möglichkeiten zurückgeblieben“; wir haben aber trotz allem ein großartiges Wochenende in bester Gemeinschaft verbracht und fiebern und trainieren nun auf unsere große „Fernreise“ am Atlantik hin.
Von dort wird es selbstverständlich wieder einen Reisebericht geben…
Annette Bürger
…und um ein für alle Mal mit einem VORURTEIL aufzuräumen, erlaube ich mir hier noch einen kleinen Nachsatz: Bei der Masterstruppe handelt es sich NICHT um einen Haufen „frustrierter ehemaliger Rennruderer“ sondern um eine kunterbunte Truppe von Sportlern im Alter zwischen 20 und 60 Jahren, die zu 2/3 in Ihrer Jugend in anderen Sportarten beheimatet waren und das Rudern erst im Erwachsenenalter als „Quereinsteiger“ gelernt haben. Als ehemalige Geräteturnerinnen, Voltigiererin, Handballerin, Judoka und Skispringer u.v.m. freuen wir uns einfach, in netter Gesellschaft regelmäßig Sport zu treiben. Das hält fit und gesund, verlängert nachweislich die Lebensdauer und sollte so mancher Kritiker auch mal probieren…. Damit wir nicht „nur so“ rudern, suchen wir uns jeweils Ziele aus, die sowohl sportlich als auch reisetechnisch „was hermachen“ (vive la france, on arrive !!!)
Jeder, der sich gerne davon überzeugen möchte, dass wir alles andere als „frustriert“ sind, der sei herzlich eingeladen, mal bei einem Training oder dem anschließenden „social rowing“ (mit einem kühlen Brausegetränk) teilzunehmen.
In diesem Sinne: See ya !!!
*Die Geodäsie (von altgriechisch γεωδαισία geōdaisía, deutsch ‚Erd-, Landverteilung‘; von γῆ gē, deutsch ‚Erde‘ sowie δαΐζειν daïzein, deutsch ‚zerteilen‘)[1] ist nach der Definition von Friedrich Robert Helmert (1843–1917, Begründer der theoretischen Geodäsie) und nach DIN 18709-1 die „Wissenschaft von der Ausmessung und Abbildung der Erdoberfläche“. Dies umfasst die Bestimmung der geometrischen Figur der Erde, ihres Schwerefeldes und der Orientierung der Erde im Weltraum.
In der wissenschaftlichen Systematik ist die Geodäsie vor allem den Ingenieurwissenschaften zugeordnet. Besonders deutlich wird dies an den Universitäten und Fachhochschulen, an denen das Geodäsiestudium oft nicht dem Fachbereich der Naturwissenschaften, sondern dem Bauingenieurwesen zugeordnet ist. Des Weiteren stellt die Geodäsie das Bindeglied zwischen Astronomie und Geophysik dar. Der Fachmann für Geodäsie ist der Geodät oder Geometer.
In der Mathematik verwendet man den Begriff geodätisch für die theoretisch kürzeste Verbindung zwischen zwei Punkten auf gekrümmten Flächen – die geodätische Linie, welche auf der Erdkugel einem Großkreis (Orthodrome) entspricht.