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Rudern - rasten - Regatta fahren!

Die Wanderfahrt für Anfänger auf der Lahn 

Mittwoch, 4. September 2024, Düsseldorf 
Boote verladen, Packliste und eine Bronzemedaille

Mittwochabend – und der Club ist geschmückt. Nicht für die bunte Gruppe, die sich zum Beladen der Hänger zusammengefunden hat, sondern für Leonie Menzel. Erfolgreiche Olympionikin des Vereins, die sich mit einer Bronzemedaille in Paris belohnt hat. 
Zwischen gedeckten Tischen - großer Respekt für die kreative Bastelarbeit kleiner Eiffeltürme! - findet sich also nun zum ersten Mal fast die ganze Mannschaft zusammen, die zwei Tage später gemeinsam auf Fahrt gehen wird. Ich bin ein bisschen aufgeregt. Wir setzen uns gut zur Hälfte zusammen aus Anfängern und Anfängerinnen und aus erfahrenen Clubmitgliedern, die uns mit Geduld durch das kommende Wochenende begleiten werden. Nach gemeinsamem Anpacken („Wo ist denn jetzt der 4. Rollsitz?“) sind Elbe, Rhein und Albatros sicher verstaut und wir sammeln uns, um die letzten organisatorischen Informationen auszutauschen. Geduldig geben Gaby und René Hinweise und Erklärungen. Am nächsten Tag werden wir noch durch unsere bestens vorbereitete Vorhut erfahren, dass die Jugendherberge Limburg seit diesem Jahr auch alkoholische Kaltgetränke an der Rezeption ausschenkt. Hurra!
Dann gibt´s Häppchen, eine Rede unseres Oberbürgermeisters und eine glückliche Rudergemeinschaft, die Leonie Menzel feiert. 
Was für ein schöner Abend zum Beginn.     

Freitag, 6. September 2024, Wetzlar – Weilburg, 25 km
Anfahrt nach Limburg, die ersten Schleusen und Eierlikörschen

Gegen 7.00 Uhr starten die einzelnen Fahrgemeinschaften in Ruderkleidung aus Düsseldorf Richtung Limburg. Alle kommen prima durch den Verkehr und die Vorfreude wächst. Wir erreichen pünktlich den Schienenersatzverkehr und nehmen unseren Streckenabschnitt 1 von Wetzlar nach Weilburg in Angriff. Und die ersten Schleusen rufen! Es wird rangiert, gelacht und gekurbelt und wir lernen viel. Die Lahn bringt uns ruhig ans Ziel und verzaubert uns mit üppiger Uferbepflanzung und kleinen Stromschnellen – herrliche Abwechslung zum manchmal ruppigen Rhein. Zurück in Limburg und angekommen in der Jugendherberge werden die Zimmer in lustig gemischte Buden aufgeteilt. Und wir lernen den Getränkeausschank an der Rezeption zu schätzen: Limburg leidet unter einem Krankenhauskeim, der durch die Wasserleitungen sprudelt. Aufgepasst beim Zähne putzen (Wasserflaschen werden ausgegeben) und beim Duschen (Mund geschlossen halten – hab ich natürlich vergessen). Mit Bärenhunger laufen wir durch den Wald ins ausgesprochen nette Restaurant „Weinhaus Schultes“ – die Speisen sind großartig, der Riesling eine Wucht. Wir ziehen noch eine kleine Runde durch die malerische Altstadt und genießen ein Eierlikörschen im Stehen (großer Dank an Heike!).
So ein gemütlicher und erfüllender erster Abend vor Ort in Limburg. Und ned vergesse: Wetzlar!

Samstag, 7. September 2024, Weilburg – Runkel, 26 km
Tunnel, Haribo und Badetag

Die Sonne strahlt, die Haut riecht nach Schutzcreme – auf geht´s zur nächsten Etappe. Die Bootsbesatzungen sind durchgemischt und die Herausforderung des Tages lautet: Tunnel! Auf der Lahn herrscht deutlich mehr Verkehr als am Vortag und wir tummeln uns dort mit Paddlern im Dunkeln. Und wieder lerne ich viel. Zum Beispiel, dass sich Haribo in Boxen als Bestechungs- und Zahlungsmittel großer Akzeptanz erfreut. Damit kommen wir alle unbesorgt im Schlepptau kleinerer Boote („Frösche! Die mag ich!“) durch Engstellen, trösten knatschende Kinder und halten uns Besatzungsmitglieder selber bei guter Laune. Wir legen an schöner Stelle an und tauchen mindestens die Füße ins Wasser. Ein Moment, der mich sehr dankbar macht. Gebadet wird auch noch ein weiteres Mal an diesem Tag – nicht ganz so freiwillig, aber um Klassen eleganter. J In Runkel geht´s an Land und das Eiscafé macht Riesenumsatz mit uns und darf sich über ein neues Werbebild freuen. Zurück mit dem Bus in die Jugendherberge, duschen (Mund zu!) und erneut durch den Wald Richtung Limburg Zentrum. Abendessen im „Burgkeller“ und Absacker mit Äppelwoi, Gin Tonic und Aperol Spritz bis die Eiswürfel ausgehen (der olle Keim…). Wir haben uns prima unterhalten und einen weiteren Spätsommerabend im wunderbaren Limburg verbracht. 
Nach einem Tag, der mich glücklich gemacht hat.  

Sonntag, 8. September 2024, Runkel - Limburg, 12 km
Regenjacke,  Rennen und Riggerschlüssel

Sonntagsfrühstück in der Jugendherberge! Mit allen Spezialitäten, die die Kaffeemaschine hergibt! Und Ei! Und Lachs! Boah. Die Knochen und Muskeln sind ein bisschen müde, aber wir freuen uns auf den letzten Abschnitt, der uns nach Limburg an unser Ziel führen wird. Das Wetter ist wechselhaft und die Regenjacken müssen her … oder wieder weg … oder wieder her... Wir kommen mit allen drei Booten gut durch und das müssen wir auch: In Limburg findet an diesem Wochenende eine Regatta statt. Nach Rücksprache mit der Rennleitung können wir ein zeitliches Mittagsfenster nutzen, um die gesperrte Bahn zu passieren. Und das machen wir spontan in einem Rennen! Elbe, Rhein und Albatros werden per Megafon aufgerufen an den Start zu gehen und die 500 m Strecke in vollem Tempo zu nehmen. Wir schenken uns nichts und japsen – sensationeller Abschluss! Angekommen im Ruderclub Limburg verladen wir die Boote, teilen die letzten Prinzenrollenkekse auf und brechen Richtung Heimat auf. Wir riggern wieder auf und ich habe – wie die anderen Neulinge – mit Stolz meinen ersten eigenen Riggerschlüssel einpacken dürfen. „Rigger-Toni“ liegt jetzt in meinem Ruderrucksack und freut sich auf weitere Einsätze. Boote putzen, in die Hallen bringen und hundemüde ein Abschlussfoto machen. Das war die Lahnfahrt 2024.
Und ein schönes, buntes, abwechslungsreiches Wochenende bleibt in meinem Kopf. Danke an alle, die die Tage so haben werden lassen.

Als wilde 13 unterwegs waren: Andrea, Bodo, Gaby, Heike, Isa, Jessica, Johannes, Kathrin, Marcus, Petra, René, Ricarda, Saskia

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