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Schön war‘s! CC-update III
Das waren schöne Zeiten, in denen wir immerhin noch zum Ergometerrudern in den Ruderclub konnten. Es klappte gut, auch bei Regen und Dunkelheit hat Rudern Spaß gebracht. Denn man war nicht alleine, hat immerhin jemanden aus dem Club gesehen und das Treiben auf und am Rhein war schön anzusehen.
So kam Lars Henning gerne in den Club, um seinen geliebten Sport immerhin auf dem Gerät auszuüben. „Egal wo, aber zuhause würde ich nicht fahren“, sagte er noch vor wenigen Wochen. Nun bleibt nur noch das, denn der Club ist bekanntermaßen geschlossen. Er hat den Anspruch, nicht nur „am Stöckchen zu ziehen“. Der gebürtige Krefelder kommt aus dem Leistungssport, trainierte am Bundesstützpunkt Dortmund und war mit dem Achter seines Heimatvereins Crefelder Ruderclub bis 2017 Seriensieger der Ruder-Bundesliga. Neun Jahre, zig Rennen, (fast) nur Siege. Bis auf zwei Rennen, je einmal Zeitfahren und Achtelfinale, hat er alle gewonnen. Und für den Deutschland-Achter, den sie im Sprint sogar einmal bei der Int. Regatta Ratzeburg schlagen konnten, rückte der Krefelder Achter für ein Einladungsrennen in St. Petersburg nach und musste sich mit nur zwei Zehntelsekunden dem russischen Team geschlagen geben. Er ist nach wie vor Wettkampfruderer und gewann im Herbst auf den Landesmeisterschaften den Mixed-Doppelvierer. Also, ohne Sport, das geht nicht! Aber ohne Verein, das muss derzeit gehen.
Auch Lisa Thiem nutzte noch die Möglichkeit bis zum zweiten Shutdown und fuhr regelmäßig auf der Terrasse des Ruderclubs Ergometer. 2013 zog sie nach Düsseldorf und war auf der Suche nach einem Ruderclub, denn Rudern kennt sie seit ihrer Kindheit und der Sport lag ihr weiterhin am Herzen. Sie kannte Isa Buchholz, die zu der Zeit im Germania-Team der Ruder-Bundesliga war und schon war sie mitten drin im Trainingsbetrieb. „Leider war bald klar, dass es in der kommenden Saison kein Team mehr geben würde, das war sehr traurig“, bedauert die gebürtige Hannoveranerin. Denn zuvor fuhr sie mit dem Achter aus Minden/Münster in der RBL, seit 2010. Nun war die Zeit also zu Ende. Aber eine neue fing an. In der Mastersgruppe von Trainer Günter Schroers hat Lisa Thiem einen schönen Anschluss gefunden, um weiterhin Rennen zu fahren und die Freude zu teilen, gemeinsam zu trainieren und Regatten zu erleben. Ja, das fällt derzeit weg. „Aber es kommt wieder, darauf freue ich mich schon sehr“, da spricht die 35-jährige Germanin aus dem Herzen aller Wettkampfruderer.
Immerhin sahen sich sie und Franziska Birmes, die seit Anfang 2019 ebenfalls im RCGD und im Masters-Team ist, immer mal wieder am Clubhaus in Hamm. Auch Frankziska Birmes kennt den Rudersport aus der Jugend, gewann später sogar mal Bronze bei den Deutschen Sprintmeisterschaften. Sie kommt vom Uerdinger Ruderclub, wo ihr Vater 1. Vorsitzender ist. Aber das ist nicht die einzige Verbindung zu ihrem Heimatverein, in dem sie früher beim Kindertraining und in der Anfängerausbildung aktiv war, bevor sie dann zum Studium nach Münster ging. Denn auch das Rheinrudern gefällt ihr noch und sie nutzt dort immer wieder gerne die Gelegenheit, sich mit alten Ruderbekannten zu treffen. Ins Rennboot steigt sie normalerweise im Düsseldorfer Hafen. Nun liegt alles brach: Das Rudern in Krefeld und im Düsseldorfer Hafen und das Rudern auf dem Ergometer auf der Germania-Clubterrasse. So kann die 29-Jährige derzeit nur die Erlebnisse aus der Vergangenheit erinnern. Im vorigen Jahr war sie noch zusammen mit Lisa Thiem bei den World Masters in Ungarn.
Wie schön war es noch bis vor gut einer Woche, als immerhin Rudern zu zweit mit Abstand an Land möglich war. Wie genügsam müssen wir nun in unserem sportlichen Leben sein. Nun geht nichts mehr. Oh doch!!! Laufen, Inlinern, Radfahren, Ergometerrudern zuhause, Fitness im Haus oder Park und vieles mehr.