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Sol lucet omnibus oder les bronzés font de l'aviron
Meine erste Osterfahrt von Wiesbaden nach Düsseldorf
Die Osterfahrt, wie mir eine Germanin erzählte, war einmal eine Fahrt des RCGDs. Diese Zeiten scheinen lange vorbei zu sein, als ich am Mittwochabend beim Aufladen am Bootshaus des Düsseldorfer Rudervereins erschien und fast nur in unbekannte Gesichter blickte.
An diesem Abend luden wir die Boote und das Gepäck für die Fahrt auf. Hatten wir auch nichts vergessen? Seid ihr sicher, dass ihr den Steuersitz dabeihabt? Und wo ist der Piddelhaken? Sogar Gummistiefel wurden von einer Fahrtenteilnehmerin im Hänger verstaut.
Dabei war die Wettervorhersage doch eindeutig: Sonne, Sonne, Sonne und noch mehr Sonne. Trotzdem nimmt fast jeder Regenzeug mit. Klar es könnte ja Regen geben. Sonja aus dem DRV verriet mir, dass sie letztes Jahr auf der Osterfahrt bei eisigen Temperaturen in Skikleidung gesteuert habe.
Nee, Regen gab es nicht und Kälte auch nicht, obwohl ich mir den Regen am letzten Tag sehnlichst herbeigewünscht habe. Na ja, was soll’s. Man kann nicht alles haben.
Nun komme ich doch mal zur Sache. Die Osterfahrt. Was war nun das wichtigste Gepäckstück? Sicherlich nicht die Gummistiefel. Nein. Es war die Sonnencreme.
Wir ruderten auf dem Mittelrhein bis zum Niederrhein, von Wiesbaden bis nach Düsseldorf bei bestem Osterfahrt-Wetter.
Wir durchquerten die abwechslungsreiche Landschaft im Weltkulturerbe Romantisches Mittelrheintal. Wir passierten schroffe Felswände, hübsche Weinorte und viele Burgen und Schlösser.
Wären Rudern und Kultur nur vereinbar. Aber nein, wir blieben auf dem Wasser, rudern war die Devise. Am ersten Tag ruderten wir an der Loreley vorbei. Gesungen wurde in meinem Boot nicht, sondern gerudert. Auch die Schnapszahl 555 ließen wir ereignislos rudernd zurück.
Bacharachs Campingplatz eignet sich wunderbar für eine Mittagspause. Darüber hinaus waren Neuwied und Mondorf sehr schöne Plätzchen zum Verweilen. Den schönsten Rasen am Rhein kurz vor dem Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich haben wir treibend begutachtet. Da scheint wohl der Gärtner dieses Mal etwas nachlässig gewesen zu sein. Der Kühlturm des Kernkraftwerks steht noch immer, eigentlich sollte dieser schon längst abgerissen worden sein. Am letzten Tag ruderten wir auch nicht einfach so an Dormagen vorbei.
Nach einer Stärkung ging es dann die letzten 25 km bis nach Düsseldorf. Und die waren heiß. Wie auch der Einklang war auch der Ausklang sehr sommerlich. Nachdem wir die Boote geputzt hatten, wollte ich nur noch nach Hause in den Schatten und meinen fast 2 Jahre alten Sohn und auch meinen Mann wiedersehen. Die habe ich sehr vermisst. Trotzdem war die Tour sehr schön. Ich kann sie euch allen nur weiterempfehlen, denn:
Jeden Morgen gab es ein hervorragendes Frühstück mit allen Leckereien. Brötchen, Brot, Herzhaftes, Süßes, Tee, Kaffee,... Am Ostersonntag gab es sogar ein Sektfrühstück mit dem Osterhasen. Anke und Rainer haben die Fahrt perfekt organisiert. Es blieben keine Wünsche offen. Auch abends musste keiner hungern, denn bei jedem Quartier sind wir in erstklassigen Restaurants eingekehrt. DRVler und RCGDler wurden dank der tollen Einteilung gut durchmischt. Alde Büddel, das im allgemeinen Ruderbetrieb nahezu ausgemusterte und gefürchtetste Boot der Fahrt, durfte auch jeder Fahrtenteilnehmer mal rudern. Zudem trug Kim am letzten Abend zur allgemeinen Erheiterung bei, als er am Steg des Kölner Rudervereins, die ahnungslosen sonnenhungrigen Kölner, die es sich auf dem Steg bequem machten, mit Nachdruck von eben diesem verwies. Auch LUMA in kuscheligen Bootshallen, Umkleiden oder Krafträumen ist halb so schlimm. Am Ende der Fahrt waren mir jedenfalls alle Gesichter bekannt und die nächste Wanderfahrt kommt bestimmt. Achja… Christi Himmelfahrt in Friesland.