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Wir tragen nicht mehr um. Wir schieben um!
Die 5. Tour de Ruhr „nach neuer Zeitrechnung“
Die diesjährige Tour de Ruhr am vorletzten Ferienwochenende startete wie im letzten Jahr beim Ruder-Club Witten. Nachdem sich die acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Düsseldorf, Essen und Mülheim in Essen-Kupferdreh getroffen hatten, ging es mit dem Germania-Bus und zwei Dreiern mit Steuermann auf dem Hänger – bei idealem Wetter und gut gelaunt – zum Ausgangspunkt ins idyllische Muttental.
In regelmäßigen, aber nicht zu häufigen Abständen gab es ein fröhliches Ahoi mit anderen Wassersportlern. Die Tour führte sehr schön und abwechslungsreich vorbei an Denkmälern der Industriekultur und durch bilderbuchgleiche Landschaften entlang des Flusses. Vorbei auch an unzähligen Wohnwagen, die auf jedem noch so kleinen geeigneten Grundstück wie Perlen auf einer Kette entlang der Ruhr aufgereiht stehen.
Über den Kemnader See und vorbei an Burg Blankenstein ging es am ersten Tag. Immer wieder boten sich aber auch Blicke auf stillgelegte Fördertürme oder die Henrichshütte in Hattingen. Viel Phantasie ist nötig, um sich vorzustellen, dass im heute idyllischen Ruhrtal die industrielle Entwicklung des Ruhrgebiets ihren Ausgang nahm.
Das berüchtigte, für die Ruhr typische Umtragen der Boote hat sich in diesem Jahr dank eines kleinen und handlichen Bootswagens auf eine manchmal willkommene Kleinigkeit reduziert, was es ganz nebenbei ermöglicht hat, sich kurz die Beine zu vertreten oder hinter den Bäumen zu verschwinden. Auch alle Wassergassen an den Wehren und Staustufen waren – anders als in den Vorjahren – wieder in Betrieb. Trotz ausgedehnter Mittagspause im Gasthaus „Zum Ponton“ an der Bochum-Dahlhausener Ruhrbrücke endete unsere erste Etappe nach 37,5 km anderthalb Stunden früher als geplant in Essen-Kupferdreh. Für die An- und Abreise konnten die Düsseldorfer in diesem Jahr die S-Bahn nutzen.
Der zweite Teil unserer Tour am Sonntag von Kupferdreh zum Wassersportverein Mülheim (Ruhr) direkt an der Mendener Brücke war insgesamt knapp 22 km lang. Er führte über den Baldeneysee zunächst nach Essen-Kettwig, wo wir in der „Alten Fähre“ unsere Mittagspause eingelegt haben. Wieder schien die Sonne ausgiebig und wehte manchmal ein frischer Wind – sehr angenehm nach den heißen Tagen des endlosen Sommers 2018 –, und bei diesen idealen Wetterbedingungen endete der zweite Teil fast schon etwas früh, mit der gleichen Fröhlichkeit wie beim Start.
Unser Dank gilt Wolfgang Wacke und Sven Winkhardt für eine perfekt organisierte, entspannte und interessante 5. Tour de Ruhr „nach neuer Zeitrechnung“. Kein Wunder, dass es auf der Rückfahrt schon erste Anmeldungen für die Tour im nächsten Jahr gegeben hat. Na dann: ahoi!
Simon Halfmeyer